33. Stoppelfeldrennen Wendeburg – Spannung bis zum Ende – 06.-08.09.2013

 

Eine Woche ist es nun her, das in der nähe von Bortfeld das 33. Stoppelfeldrennen des MSC Wendeburg statt fand. Ich war, auch als Teamfotograf, vor Ort und wieder einmal begeistert von der tollen Atmosphäre. Hinzu kam die komplette Palette eines typischen Herbstwetters. In meinem Report gibt es nicht nur die Ergebnisse, sondern auch ein paar Einblicke vom Team ALBA. Daher sei mir verziehen, wenn einige Textabschnitte nicht mehr so sachlich gehalten werden.

Die Box des Teams ALBA beim Stoppelfeldrennen Wendeburg 2013

Einmal im Jahr zum Herbstanfang, treffen sich über 200 Teilnehmer mit Wohnwagen, Werkzeugen, Zelten und komisch bemalten oder gestalteten Fahrzeugen in der Wendeburger Umgebung auf einem Stoppelfeld. Alle wollen das gleiche. Sie wollen mit ihrem selbst umgebauten Fahrzeugen, in ihrer Klasse, siegen und abseits der Strecke viel Spaß haben. Zugegeben, es sind oft nicht die schönsten Fahrzeuge und viele weisen die eine oder andere Beule auf, doch das sind genau die Kleinigkeiten, die ein ordentliches Stoppelfeldrennen ausmacht.

Enge Duelle schon im ersten Zeitrennen. (Samstag)

Das Rezept für ein Stoppelfeldfahrzeug ist relativ einfach. Man nehme einen alten, ausrangierten Serienwagen. Man schlachte ihn bis auf die Karosse, den Motor und alles was mit dem Antrieb zu tun hat aus. Danach schweißt man einen, nach vorgegeben Regelwerk, Überrollkäfig rein und sichert alle Teile die auf gehen könnten, zum Beispiel eine Tür. Als letztes noch der Notausschalter, dieser ist seit ein paar Jahren vorgeschrieben und etwas Fantasie für die Farbe. Schon ist das Auto fertig.

Der Freitag: Aufbau, technische Abnahme und Party bis in die Nacht!
Es ist fast jedes Jahr das gleiche Bild. Die meisten Teams reisen schon früh am Morgen an und lagern die Fahrzeuge, auf dem eigentlichen Gästeparkplatz, ab. Langsam kam auch die Sonne hervor und erwärmte die Luft.

Wie man(n) es nicht machen sollte. Guidos Auto am Bodenm

Marcus vom Team ALBA und ich, passten auf die ersten Sachen für die unsere Box auf. Stefan, Zippo und die anderen, holten in der Zeit die anderen Sachen und die Fahrzeuge. Gegen 13 Uhr war die Boxenvergabe des MSC für alle Teams. Für das Team ALBA ging der Stress hier erst richtig los. Mittlerweile waren auch die restlichen Fahrer der ALBA aus Sachsen-Anhalt eingetroffen. Großzelt aufbauen, Planen ausbreiten, Fahrzeuge positionieren, Musikanlage, Grill und natürlich den Schlafplatz herrichten. Ich persönlich, pendelte die Tage lieber zwischen Zuhause und dem Veranstaltungsort. Übrigens sind Planen unter den Autos Pflicht, aufgrund von Auflagen die zum Umweltschutz gehören. Es will doch keiner, das Motoröl ins Erdreich kommt oder?

"Wir haben da einen ordentlichen Wagenheber im Zelt!" Antwort: "Brauchen wir nicht!!"

15 Uhr folgte dann für alle Teams die technische Abnahme für die Rennen am Samstag und Sonntag. Noch gegen 20 Uhr zog sich eine lange Schlange an unserer ALBA Box vorbei. Die Jungs der ALBA hatten aber zu dem Zeitpunkt andere Probleme. Beim Versuch die Räder von Guidos Polo umzuziehen, klappte der kleine Wagenheber um und legte das Auto auf die Bremse. Das Team ist in Sachen „Wagenheber“ relativ einfach gestrickt und mit ein paar starken Leuten benötigt man auch keinen mehr. Und da ein Unglück ja bekanntlich selten alleine kommt, trat bei einem der Fahrzeug ein Leck in der Bremsleitung auf. Zum Glück konnte das Problem schnell behoben werden, sodass alle 12 Fahrzeuge des Team ALBA am nächsten Tag antreten konnten.

Samstag: Der morgen danach, Streckenbegehung und Rennen A Lauf 1 + 2

Keine Scheu vor Berührungen.

Am folgende Samstag erschien ich erst gegen 10:30 Uhr an der Strecke. Dank Stefan und des MSC Wendeburg, durfte ich mich während der Läufe im „nicht“ Zuschauerbereich bewegen. Das ALBA Team war schon seit 9 Uhr wieder auf den Beinen, doch nicht alle waren richtig ausgeschlafen. Es folgte gegen 10 Uhr eine Einführungsrunde im Sinne von einmal die Strecke ablaufen. Pünktliche gegen 11 Uhr starteten dann die ersten Klassen. Das Rennen A wird auch Zeitrennen genannt und besteht aus Drei Läufen. In 6 Klassen unterteilt, kämpfen hier die Fahrer um die beste Zeit, zusammen mit bis zu 7 Fahrzeugen gleichzeitig auf der Strecke. Die 6te Klasse ist für die jugendlichen Fahrer ohne einen Führerschein.

ROT! Rennabbruch bei Vorfällen wie diesen. Immer eine richtige Entscheidung.

Ich positionierte mich bei fast allen Klassen, vom ersten Lauf, auf der gegenüberliegenden Seite der Zuschauer. Teilnehmer, Presse, Zuschauer und auch der MSC hatte an diesem Tag mit Temperaturen von 30°C und viel viel Sonne zu kämpfen. Trinken war hier genauso wichtig, wie das regelmäßige herrichten der Strecke mit Wasser. Wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt, trocknete die Strecke schnell ab und es staubte wieder sehr beachtlich.
Dies machte das fotografieren auch nicht einfach. Mit der Zeit verlagerte ich meine Fotoposition in Richtung erster großen Linkskurve. Hier waren Drifts fast immer garantiert und aufgrund eines kleinen Grabens auch spektakuläre Abflüge. Ausfälle und Überschläge gab es bei fast allen Läufen einmal. Zum Glück wurde nie jemand verletzt.

Zippo vom Team ALBA in Action.

Das Team Alba startete in 3 Klassen und war nicht wirklich schlecht im Feld unterwegs. Gegen Nachmittag gab es dann wieder ein bisschen Pause für alle Teilnehmer, ehe sie zum zweiten Rennen antraten. Langsam schoben sich auch feine Schleierwolken vor die Sonne, was aber die Temperaturen nicht sonderlich senkte. Den Lauf 2 verbrachte ich in der nähe vom MSC Präsidenten am Start/Ziel.
Mit einem idealen Blick auf die letzte Linkskurve der Strecke. Da die Strecke mittlerweile die Feuchte gut aufnahm, sahen nun die Fotos weitaus besser aus. Kurz nach 18 Uhr waren alle Fahrzeuge durch und auch die Helfer vom MSC hatten nun einen verdienten Feierabend.

Ralf Baumgart, alias Cavallino, hatte in diesem Jahr sein 20stes Stoppelfeldrennen Jubiläum. Noch am Samstag war die Presse vor Ort. Seit knapp 13 Jahren nimmt Cavallino mit dem umgebauten Blazer teil. Mit diesem leider auch das letzte mal.

Ich durchquerte noch einmal das Fahrerlager, traft interessante Leute und fertigte viele Fotos an. Einige Teams waren bemüht ihr Fahrzeug für die Sonntagsrennen wieder fit zu machen. Beim Team ALBA gab es nur wenig Schäden, sodass kaum noch was geflickt werden musste. Am Rande erfuhr ich noch vom 20. jährigen Stoppelfeld-Jubiläum von Ralf Baumgart, alias Cavallino. Schon seit 1993 ist dieser beim jedem Stoppelfeldrennen des MSC Wendeburg dabei. Seit 13 Jahren nimmt er mit einem umgebauten Blazer in Klasse 4 teil und musste nicht selten, viele kritische Meinungen und Ärger einstecken. Aufgrund des Alters und andere umstrittene Dinge, heizte das „Ungetüm“ in diesem Jahr das letzte mal übers Feld. Für mich endete der Tag gegen 20 Uhr, nachdem ich noch bei der ALBA lecker gegrilltes verspeist hatte.

Die Viertel Meile von Wendeburg, Zeitlauf 3 und Crashrennen

Auf der Siegerstraße. Das Viertel Meile Rennen von Wendeburg.

Wenn andere sich an diesem Sonntag noch einmal umdrehen oder eventuell mit dem Fahrrad zum Bäcker fuhren, so standen die Teilnehmer und Leute vom MSC schon auf dem Feld. Gegen 9 Uhr startete das Viertel Meile Rennen von Wendeburg. Seit ein paar Jahren eingeführt, entwickelte sich diese Art des Wettkampfs immer mehr zu einem Liebling der Zuschauer. Ganz nach dem K.O.-System kommt nur der Fahrer weiter, der auch als erstes durchs Ziel fährt.
Der morgen war an sich noch leicht Sonnig, doch aus Süden zogen rasch Regenwolken heran. Pünktlich zum Lauf der Klasse 3 fing es an zu Regnen. Im weiteren Verlauf, bis zum Mittag, auch mal recht dolle. Von den Temperaturen brauchte ich wohl nicht mehr sprechen, diese waren wieder auf einem Herbstniveau.

Enger Zieleinlauf bei der Klasse 5 der Eigenbauten.

Auch wenn die Jungs der ALBA im Viertel Meile Rennen alles gaben, es reichte leider für viele nicht einmal zur Dritten Runde. Einzig Guido, Marcus und Stefan konnten sich behaupten. Guido war am Schluss der einzige, der ziemlich weit gekommen war, jedoch an einem besser bereiften Fahrzeug gescheitert war. Nach einer kurzen Pausen, ging es gegen Mittag mit dem Rennen A Lauf 3 weiter.
Der Regen hatte aufgehört und es wurde leicht windig. Die Strecke war nun ziemlich nass, sodass auch nicht mehr unbedingt gewässert werden musste. Ich positionierte mich zu diesem Lauf wieder an der ersten großen Linkskurve und hielt mich generell immer entlang der Graden, mit den einzelnen Schikanen, auf. Auch bei diesem Dritten Lauf gab es ein paar skurrile Vorfälle, wie einen größeren Auffahrunfall beim Ausgangsabschnitt zum Fahrerlager.

Vorfälle wie diese, waren zum Glück relativ selten und gingen glimpflich aus. (Samstag)

Nach dem Lauf, folgte eine längere Umbaupause. Das Team ALBA und ich, nutzen die Zeit um ein Teamfoto zu machen. Leider war es mir wieder etwas zu staubig geworden, um nun das Objektiv erneut zu wechseln, worauf ich daraus ein Panorama anfertigte. Nach einem kurzen Getränkestopp bei den Jungs, ging es für mich wieder direkt an die Strecke. Die Fahrer wurden zur Fahrerbesprechung bestellt und ich fragte einzelne Streckenposten nach dem neuen Verlauf.
Nach einigen Gesprächen fand ich einen super Fotopunkt, an einer engen Rechtskurve auf einem Anhänger des MSC. Mit dem nötigen Dreh und leicht erhöhter Belichtungszeit würden Drifts richtig gut kommen. Zudem baute ich auf dem Anhänger auch die GoPro Cam auf und ließ diese mit 240 Bilder pro Sekunde arbeiten. An dieser Stelle wurden auch die Fahrzeuge abgewunken.

Drifts wurden mit viel Dreck und einem guten Foto belohnt.

Das Rennen B, also Crashrennen, läuft über Vier Runden und wird nach Punkten entschieden. Somit ist es also wichtig, gute Platzierungen einzufahren und ein robustes Fahrzeug zu besitzen. Der Streckenverlauf war nun etwas Anspruchsvoller. Gespickt mit einer Rechts-Links Kombination, einem großen Sprung, langen Graden und einer engen Rechtskurve gab es viel zu beachten.
Nach ein paar Läufen hatte sich das Feld gut gelichtet, sodass der MSC beschloss im letzten Lauf alle restlichen Fahrzeuge auf die Strecke zu schicken. Als kleine Anmerkung, es waren auf jedenfall mehr als 12!
Nach leichten chaotischen Verhältnissen, reduzierte sich die Anzahl der Teilnehmer recht schnell. Die ALBA Fahrer Marcus, Guido und Kevin hielten lange durch, waren aber leider nicht unter den letzten Drei. In den letzten Minuten des Rennens, folgte ein Drama, das man selten zusehen bekam. Die übrigen Zwei Teilnehmer wussten nicht, wie viel ihre lädierten Fahrzeuge noch ertragen könnten und versuchten mit leichten Schubsen oder lustigen Ausweichmanövern den anderen zu einem Fehler zu zwingen.
Trotz abkürzen der Strecke und leichten Berührungen, schien die Runde ins unendliche zu laufen.

Dritter Gesamtrang im Crashrennen ging an Kevin vom Team ALBA

Plötzlich kreisten die beiden Teilnehmer in der Kurve vor dem Sprung umher. Nach einem riskanten Manöver und der daraus folgenden Kollision, überlebte nur das Fahrzeug von Sven Bertko (Opel Corsa A) das Rennen B. Dieser wurde aber leider nicht der Gesamtsieger im Crashrennen. Kevin, vom Team ALBA, holte sich mit Punkten den dritten Platz im Gesamtrang.
Bei seinem Fahrzeug hatte sich kurz vor Schluss das Öl entzündet und den Motorraum etwas angeschmort.
Dies hielt mich aber zum Schluss nicht ab, ein Siegerfoto von Kevin und seinem restlichen Fahrzeug zu machen. Hier nun die Gewinner der einzelnen Klassen. Die restlichen Platzierung könnt ihr beim MSC einsehen.

 

Fotos zu dieser Veranstaltung
Fahrerlager (Freitag)
Team ALBA
Rennen A – Lauf 1 (Samstag)
Rennen A – Lauf 2 (Samstag)
Viertel Meile Rennen (Sonntag)
Rennen A – Lauf 3 (Sonntag)
Rennen B – Crashrennen (Sonntag)
Weitere Fotos von mir (Sebastian K.) auch auf der MSC Wendeburg Seite.

 

Nachwort:
Ich möchte mich für dieses sehr schöne Wochenende bei allen Teilnehmer, dem MSC Wendeburg und vor allem, dem Team ALBA bedanken.
Ein speziellen Dank geht an Stefan Hase für den Full Service für meine Wenigkeit.

Sieger der einzelnen Rennen
Zeitrennen:
Klasse 1: #232 Marc Dörrie im Peugeot 205
Klasse 2: #34 Lars Striegler im Ford Fiesta
Klasse 3: #241 Martin Burau im BMW 3er
Klasse 4: #105 Florian Hülm im Mazda
Klasse 5 (Eigenbau): #29 Max Glaser im Ninja Eigenbau
Klasse 6: #71 Louis-Marten Fricke im Golf 3
Viertel Meile Rennen: #232 Marc Dörrie im Peugeot 205
Rennen B (Crashrennen):  #298 Jens Weber in einem Golf

Quelle:
Die Ergebnisse des MSC Wendeburg
Cavallino Racing