Ein weiterer spektakulärer Lauf der WTCC stand auf dem Salzburgring an. Action, Spannung und viele skurrile Situationen bekamen die Zuschauer dieses Jahr präsentiert. Zeit für uns eine TV Review zu schreiben.
Der Salzburgring, gut 12 Kilometer östlich von Salzburg, ist eine relativ schnelle Strecke, die selten Fehler verzeiht. Nach dem sehr erfolgreichen ersten Auftakt der WTCC auf dieser Strecke 2012, freuten sich die Fans erneut auf spannende Rennen. Die Strecke an sich wurde 1968 gebaut und weist ein, fast sehr, einfaches Streckenlayout auf. Sie ist gut 4,2 Kilometer lang und die WTCC absolviert im Normalfall bei beiden Rennen jeweils 12 Runden. Den Rundenrekord auf dieser Strecke hält bei der WTCC, Yvan Muller mit dem Chevrolet Cruze 1.6T. Mit einer 1:27.346 holte er sich im Mai 2012 die schnellste Runde auf dem Track.
Wie oben schon erwähnt, ist der Salzburgring nicht so langweilig wie man denkt. Auch bei dem diesjährigen Lauf ging es Skurril her. Es fing schon mit der Qualifikation am Samstag an. Keiner der Fahrer wollte so richtig Gas geben, sodass schon im Q1 fast alle über die Strecke schlichen. Der Salzburgring gilt zwar Strecken-technisch als eine der Strecken, die Fehler kaum verzeiht, doch die Fahrer dachten nicht daran mehr Gas zu geben. Das selbe und zum Teil schlimmere Bild, zeichnete sich im Q2 ab. Nachdem einige Fahrer eine mittelmäßig gute Zeiten eingefahren hatten, fing das schleichen wieder an. Kurz vor Schluss des Q2 wurde die restliche Zeit, durch 46 km/h im ersten Gang bei allen Fahrern, herunter gespielt. Einige Fahrer, die weitaus hätten besser sein können, schlossen sich dem Tross an, sodass ein großer Pulk aus 12 Fahrzeugen, über die Strecke schlich. Die Gründe für ein solches Verhalten von allen, lag auf der Hand. Da die Strecke relativ schnell gefahren werden kann, wollte keiner der vor ausfahrenden Fahrer den Konkurrenten eine Möglichkeit für das mitfahren im Windschatten ermöglichen. Ergo: Man schleicht einfach über die Strecke. Das Schlimmste bei dieser Aktion, war die Tatsache das durch diesen Pulk die Ideallinie vollkommen blockiert wurde. Tom Cornoell, der ziemlich lange in der Box weilte und auch in den letzten 2 Minuten des Q2 heraus fuhr, tat ebenfalls keinen großen Aufstand eine gute Zeit einzufahren. Als sich dann, was wunder auch, das Feld auf der Strecke stark lichtete, legte Coronell dann doch noch einmal richtig Los. Was er nicht wusste, er Befand sich schon in der Auslaufrunde und somit wäre seine Zeit nicht gewertet worden. Zudem verliert er das Auto an der Fahrerlagerkurve und fliegt ab. Das Auto schien nicht sonderlich beschädigt zu sein. Die Rennleitung knirschte tierisch mit den Zähnen und beratschlagte noch bis in die Nacht hinein, ob sowas überhaupt erlaubt sei. Selbst die Kommentatoren im TV waren bei dieser „Aufführung“ auf der Strecke völlig perplex. Der einzige Fahrer, der sich nicht an dieser Schleichfahrt beteiligte und Straffrei davon kam, war der Däne Nykjaer.
Salzburg Qualifying 2013 Video / Youtube
Am späten Samstag Abend gab man bekannt, das 12 Fahrer bestraft werden. Alle 12 Fahrer haben zusammen 37000€ Strafe zahlen müssen. Tarquini und Oriola mussten mit 6000€ die höchste Strafe zahlen. Natürlich bezogen die Strafen sich nicht nur auf das Finanzielle, sondern auch Strafversetzungen waren die Folge. Tarquini wurde 24 Plätze nach hinten versetzt, Oriola 16 und Tom Coronel 15. Da die Liste der Versetzungen und Strafen relativ lang ist, verzichte ich hier nun auf die vollständige Liste und verweise auf einen Quelllink am Ende der Seite. Nach diesen Strafversetzungen hier nun die Aufstellung für das erste Rennen: P1. Nykjaer , P2. Nash, P3. Bennani und P4 Kozlovskiy. Auch Frank Engslter spülte es weiter nach vorn auf Startplatz 6. Für das zweite Rennen sah die Startaufstellung wie folgt aus. Von der Pole ging Nash ins Rennen. Von 2, 3 Michelisz und Oriola. Startplatz 4 und 5 gingen an Monteiro, sowie Tarquini.
Der Rennsonntag gestaltete sich, vom Wetter her, freundlich und warm. Die Zuschauer hatten auf den Naturtribünen ihren Spaß. Das erste Rennen bot in den ersten Runden nicht sonderlich viel an Action. Einige sehr nette Überholmanöver auf der langen Gegengraden und schöne Duelle, vor allem an der Fahrerlagerkurve. Nach gut Dreiviertel des Rennens musste Huff seine Fahrzeugbeherrschung unter Beweis stellen. In der letzten Schikane vor Start/Ziel wird er von Thompson an der Stoßstange berührt und kommt leicht ins Schleudern. Allerdings kann Huff das Schleudern noch verhindern und legte so nur einen sehr netten Drift hin. Ebenfalls an dieser Schikane krachte es knapp zwei Runden vor Schluss. Der Teamkollege von Frank Engstler schiebt ihn leicht an und bringt Engstler ins Drehen. Dieser kommt beim zurück rollen in die Fahrspur von O’Young und trifft diesen. Das Heck des Engstler BMW wird heftig Beschädigte, aber auch bei O’Young seinem BMW fehlt hinten nun eine Tür. Nur mit Gelber Flagge in diesem Sektor, wird das Rennen beendet. Siegen tut der Däne Nykjaer, vor Nash und Yvan Muller. Auf den Plätzen 4 und 5 kamen Bennani und MacDowall übers Ziel. Ausgeschieden waren Valente, der deutsche Basseng, Monje, sowie Engstler und O’Young durch den Crash in der letzten Schikane.
Alle Teams hatten nun in der 20 Minütigen Reparaturpause Zeit, um die Fahrzeuge wieder flott zu machen, vorausgesetzt es gab was zu flicken. Beim Team Engstler wurde fleißig getapet und gemessen, da vermutet wurde das der Radstand der getroffenen Hinterachse nicht mehr passe. Alles ging glatt über die Bühne und Engstler konnte seine Startposition wahrnehmen.
Das zweite Rennen lief, selbst in der ersten Schikane, fast gesittet. Lediglich drei Fahrer mussten den Notausgang wählen. Größere Ausfälle gab es in diesem, von vielen schönen Überholmanövern und Zweikämpfen geprägten, Rennen nicht. Einzig NG bekam eine Durchfahrtsstrafe in Runde 4 aufgebrummt. James Nash konnte nach 12 Runden Führung seinen Sieg feiern. Auf den darauf folgenden Plätzen landeten Muller, Michelisz, Monteiro und Nykjaer. Nicht Klassifiziert wurde nur Tom Chilton, der in einem langsamen Tempo in die Box fuhr.
Nach 10 Saisonrennen sieht die Meisterschaftstabelle wie folgt aus:
P1. Muller 198 Punkte /P2. Tarquini 118 Pkt. /P3. Nash 108 Pkt. /P4. Nykjaer 96 Pkt
Quelle:
WTCC.com
Motorsport-Total