9te ADAC Rallye Niedersachsen – Zeltner siegt trotz Wetterkapriolen im Harz

 

Am 04.07 und 05.07 war es nun endlich soweit. Im Südharz fand die Neunte Auflage der ADAC Rallye Niedersachsen statt. Anders als in den Jahren davor, darf die ADAC Rallye Masters auch die Deutsche Rallyemeisterschaft begrüßen. Mit dabei die Dauerduellanten Zeltner/Hinneberg im Porsche 911 GT3 und Gassner Jr./Mayrhofer, sowie Gassner Senjor/Brock mit den Mitsubishis. Ich war vor Ort und erlebte einige Zeitverschiebungen, genervte Journalisten und natürlich etwas interessante Wetterbedienungen, als im letzten Jahr.

Brandes Racing, einer unserer Freunde des Hauses, erschien gleich mit netter Überdachung.

Samstag morgen 07 Uhr an der Bleichstelle in Osterode am Harz. Die meisten Fahrer schlummern noch, da war ich schon bei der ersten Runde durch den Service. Auf allen Fahrzeugen hatte sich eine Mischung aus Morgentau und Staub abgelegt. Kein Wunder, denn am Vorabend wurden bereits WP 1 und 2 an zwei ganz neuen Wertungsabschnitten abgehalten. Lediglich die ADAC Historic fuhr nur eine Prüfungen, die andere wurde schon von vornherein gestrichen. Das große Streichen sollte am Samstag leider weiter gehen. Zu meinem persönlichen entsetzten, standen die Fahrzeuge der normalen Rallyeklasse noch im Parc Fame auf dem Piller Gelände. Um Schererei auf dem Privat Grundstück aus den Weg zu gehen, mied ich den Bereich.

 

 

Der Subaru Impreza WRX von Becker/Hutzfeldt am Samstag Morgen beim Service.

Nach dem Besuch im Media Center ging es noch einmal ins Service, wo ich mich mit einigen Fahrer über die Strecken, Beschaffenheiten und natürlich die Fahrzeuge selbst unterhielt. Das diesjährige Starterfeld umfasste 92 Fahrzeuge, darunter knapp 41 der Historic. Das Feld hatte sich seit der letzten Nennung, vom letzten Samstag, noch einmal ordentlich vergrößert. Kurz nach 9 Uhr war es aber für mich alle höchste Zeit an die Strecke zu gehen. WP 3 – Elbingerode stand an.

Gassner Jr. und Mayrhofer auf der WP3. Wenige Kilometer folgte der schwere Unfall.

Nachdem ich mich bei Elbingerode an einen Platz niedergelassen hatte, jedoch schon zwei Fahrzeuge verpasste, konnte ich noch drei weitere Ablichten ehe lange Zeit nichts mehr kam. Einige Minuten später hieß es bei den Streckenposten, das die WP3 annulliert wurde. Grund war ein heftiger Unfall auf dieser Prüfung, in der Hermann Gassner Junior verwickelt war. Laut diversen Streckenposten rutschte dieser in einen Graben und traf auf eine Betonrohr, worauf der Mitsubishi sich aufbäumte und zwei mal überschlug. Leider lagen mir bis zum Berichtsende keine genaueren Informationen zum Gesundheitszustand von Gassner Junior vor, es soll ihm den Umständen entsprechend gut gehen.

Eine tückische Links/Rechts Passage sorgte öfter für die Nutzung der Not-Auslaufzone.

Im weiteren Verlauf wollte ich eine stressige Hetze zur nächsten Wertungsprüfung vermeiden und fuhr gleich direkt zur WP 6+8 Ührde, die auch in diesem Jahr wieder eine Rundstreckenprüfung beinhaltete. In der ersten guten Schikane fand ich meinen Platz und wartete, wartete und wartete. Durch den Unfall verzögerten sich nun die Startzeiten. Zudem waren auch schon ein paar Retros ausgefallen. Darunter leider auch Han mit seinem MG, der mit Benzinpumpen Probleme zu kämpfen hatte. An meiner Position ging es im Rennbetrieb dann heiß her. Klappernd krachten die Fahrzeuge durch den Schotterrand und schoben somit immer mehr Steine auf die Strecke.

Immer schneller, immer Enger und immer mehr Schotter auf der Strecke. Hier sieht man schön, wie Tief die Rinne schon ausgefahren wurde.

Nicht selten fehlte es dann den Fahrern etwas an Bodenhaftung, wie dieses Bild schön zeigt. Durchaus gab es ein paar glimpfliche Abflüge in den Wall der Schikane oder gleich gerade zu, durch die Auslaufzone. Kurz bevor dann die Retros kommen sollten, hieß es: „Ja…. um den Zeitleichenablauf neu zu Ordnen, strich die Leitung nun den Wertungslauf 6 der Retros. Also kam das halbe Feld in gemäßigten Tempo an mir vorbei. Mittlerweile änderte sich das Wetter etwas. Aus brennenden Sonnenschein wurde zunehmend mehr Bewölkung und in der Ferne waren auch schon die ersten Gewitterwolken auszumachen.

Trotz der Absage einer WP 6 für die Retros, aus zeitlichen Gründen, behielten die Fahrer einen kühlen Kopf, bei sommerlichen Temperaturen.

Zur nächsten Prüfung von Ührde bewegte ich mich an eine andere Stelle, die ich im letzten Jahr schon besuchte. Bei dieser Wertungsprüfung lief alles glatt und alle Teilnehmer konnten voll angreifen. Pünktlich zu den Retros überquerte uns eine Niederschlagsfront mit einem Ansatz einer Böenfront. Ich zog aus diesem Wetter meine Vorteile und kombinierte Wolkenstruktur mit Retro Rallye. Zwei mal Regnete es, ehe die Sonne wieder leicht zum Vorschein kam.

Abseits des leichten Regens, sorgten auch viele Steine auf dem Asphalt für ein paar Dreher.

Die Streckenabschnitte wurden zusehends rutschiger und das Quietschen aus Richtung der Schikane verriet mir, das die Haftung etwas nachließ. Nachdem die Retros durch waren und die Helfer mit leichten Bergearbeiten zu tun hatten, machte ich mich auf den Weg nach Eisdorf. Ehe ich an meiner alten Stelle ankam, musste ich feststellen, das hier die Rallye bereits lief und für mich, selbst als Fotojournalist, keine Möglichkeit mehr bestand, dort Fotos anzufertigen.

Wertungsprüfung 12 startete in diesem Jahr sogar vor 19 Uhr noch.

Leicht genervt von dem Startzeitenchaos und der sehr eingeschränkten Möglichkeit, selbst als Presse, an ordentlichen Bildern zu kommen, fuhr ich noch einmal nach Elbingerode zur Vorletzten WP. Dort angekommen lief bereits ein Lauf und ich verstand nun die Welt überhaupt nicht mehr. Der Streckenposten bei dem Zuschauerpunkt erzählte mir jedoch, das dies noch die WP 9 sei und man die andere WP etwas später erwarte. Hier machte ich noch bis um halb Acht weitere Fotos, ehe ich mich auf den Weg nach Osterode am Harz machte.

Während das Startzeitenchaos herrschte und ich wieder einmal eine ganze Weile warten musste, nutze ich diese für ein paar schöne Harzer-Land Impressionen.

Im Service lichtete sich bereits das Feld. Viele Teilnehmer waren schon während der Rallye abgereist. Dies betraf leider überwiegend die Retros, weshalb sich das Feld am Ende des Tages extrem dezimierte. Der Defektteufel schlug auch bei unseren Freunden des Hauses zu. Dennis Rudolph im Opel Corsa A hatte diverse Probleme und fiel schon bei WP 7 aus.  Aber auch die normalen Rallye Teilnehmer hatten sich ordentlich dezimiert. Damit beendete ich auch meinen Fototag und konnte wieder einmal nette Impressionen sammeln. Am Ende war ich jedoch mit den Umständen, Zeitverschiebungen und natürlich meiner eigenen Leistung nicht direkt zufrieden.

Erneut siegt das Duo Zeltner/Hinneberg im Porsche 911 GT3.

Am Ende des Tages holte sich also Zeltner/Hinneberg im Porsche 911 GT3 einen weiteren Sieg in der DRM. Trotz des einsetzenden Regens und die somit auftretenden Schwierigkeiten des heckgetriebenen 911ers, reichte die herausgefahren Zeit, um vor Hermann Gassner Senior ins Ziel zu kommen. Bei der ADAC Historic holten sich Pfohe/Pfohe aus Lüneburg im Opel Corsa GSI den Sieg. Bitte beachtet das es hier nicht um Bestzeit geht, sondern nach Gleichmäßigkeit.

 

Fotos zu dieser Veranstaltung
Service – Bleichestelle
Wertungsprüfung 3 – Elbingerode
Wertungsprüfung 6 – Ührde (Rundkurs)
Wertungsprüfung 8 – Ührde (Rundkurs)
Wertungsprüfung 12 – Elbingerode

 

Top 5 der 9. ADAC Rallye Niedersachsen 2014

  1. Zeltner R. / Hinneberg H. im #1 Porsche 911 GT 3 (Gesamtzeit von 1:06:56,1)
  2. Boisen K. / Johannsen D. im #8 BMW M3 (+00:56,8)
  3. Gaßner H. / Brock H. im #3 Mitsubishi Evo X (+01:14,0)
  4. Riebensahm D. / Schaaf P. im #7 Peugeot 207 S 2000 (+02:21,0)
  5. Wierwille R. / Kölbach M. im #14 Mitsubishi Lancer Evo 9 (+04:24,9)

Top 5 der 9. ADAC Rallye Niedersachsen Historic 2014

  1. Pfohe/Pfohe im #55 Opel Corsa GSI (Über Sollzeit 00:01,32)
  2. DeekeBecker im #56 BMW 1802 (     “      “     00:01,89)
  3. Schlesinger/Rade im #78 BMW 1602 (   “        “    00:01,99)
  4. Rudolph/Diemer im #76 Opel Kadett E GSI  (   “        “       00:02,00)
  5. Michalowski/Voigt im #84 Lancia Fulvia 1.3  (    “          “     00:02,61)

 

Quellen:
Offizielle Webseite ADAC Ortsclub
Offizielle Webseite des Hildesheimer Automobil-Club e.V.
Ergebnisse ADAC Historic / Über TW-Sportsoft
Ergebnisse ADAC Rallye NDS / Über TW-Sportsoft